Die Weiler „Les Viles“
Wenn die Seitentäler des Gadertales vordringen, insbesondere in Campill, Enneberg und Wengen stoßen wir auf eine charakteristische Bergbauernlandschaft. Die sonnseitigen Hänge sind von einer Vielzahl von Weilern, im ladinischen „VILES“ genannt, besiedelt. Die geschlossenen Weilersiedlungen sind dicht aneinander gebaut und mögen dem Bedürfnis ihrer Bewohner nach Sicherheit und Zusammengehörigkeit entsprungen sein. Gleichzeitig sind sie auch Ausdruck des Bestrebens, mit dem wenigen vorhandenen Kulturgrund möglichst sparsam umzugehen. Die berühmtesten Weiler im Campill sind SERES und MISCHI.
Das Mühlental in Campill
Neben der bäuerlichen Siedlungsweise der „Viles“ hat das Dorf Campill noch eine ganz besondere Attraktion zu bieten: das sogenannte „MÜHLENTAL“ . Die dort vorhandenen Mühlen werden von den einheimischen Bauern zum Teil auch heute noch benutzt und stellen ein lebendiges Zeugnis einer althergebrachten Kultur dar. In der Vergangenheit, als die Bauern allein vom landwirtschaftlichen Ertrag leben mussten, galten die Mühlen als unentbehrliche Infrastruktur. Infolge des starken sozioökonomischen Wandels der letzten Jahrzehnte, welcher sich merklich auf die Lebensverhältnisse der Bergbauern niedergeschlagen hat, drohen die Funktion und die Bedeutung der Mühlen mehr und mehr in Vergessenheit zu geraten.
Der Besichtigungsweg ist ein 1 ½ Km langer, romantischer und lehrreicher Spazierweg in die Vergangenheit längst des rauschenden Seresbaches.
Der Naturpark „PUEZ – GEISLER“
Der 10.200ha große Naturpark „PUEZ – GEISLER“ liegt in den westlichen Südtiroler Dolomiten. Er umfasst Teilgebiete der ladinischen Gemeinden St Martin in Thurn, Abtei und Corvara, der Gemeinden St.Christina und Wolkenstein in Gröden sowie der Gemeinde Villnöss. Die felsige Hochfläche mit einer mittleren Höhe von 2.500 Metern wird im Norden vom Würzjoch und im Süden vom Grödner Joch begrenzt.
Das Landschaftsbild des Naturparks wird von einer außergewöhnlichen Vielfalt und Gegensätzlichkeit geologischer Erscheinungen geprägt. So gleicht zum Beispiel die Hochfläche Gardenaccia einer Mondlandschaft. In den Erhebungen des Col dala Sone und des Col de Muntejela sind Überreste von Jura- und Kreideablagerungen erhalten.
Der Waldgürtel ist auf die Randzone des Naturparks beschränkt. Es fallen kräftige Bestände von Zirbelkiefern auf. Hervorzuheben sind auch die schönen Fichtenbestände und Lärchenwälder. Es gedeihen hier Alpenrosen, Soldanellen, Krokuse, der blaue Eisenhut, Arnika und Wiesenklee.
Im Naturpark trifft man Rotwild: Rehe und Hirsche. Das Gamswild hält sich besonders in den mit Grasheiden durchsetzten Latschenfeldern auf. Gute Balzplätze für das Birk- und Auerhahn liegen in den lichten Waldzonen des Würzjoches und des Peitlerwaldes. Murmeltiere findet man auf der Medalgesalm vor.